Alter(n) und Teilhabe im Wandel
Autonomie im Alter
Wer wünscht sich nicht, den letzten Lebensabschnitt selbstbestimmt zu genießen? In Anbetracht der Heterogenität von Lebenswelten ist eine begriffliche Festschreibung von Autonomie, im Sinne von selbstbestimmt leben, nicht sinnvoll. Vielmehr sollte Autonomie als dynamisches Konzept verstanden werden, dem jede*r Einzelne im Alter eine individuelle Bedeutung, wie ein Recht auf Entfaltung der Persönlichkeit, ein Leben in Freiheit und die körperliche Unversehrtheit und geistige Fitness zuschreibt. Demgemäß ist Autonomie in Art. 2 des Grundgesetzes verankert und soll jedem Menschen zukommen. Es müssen die drei genannten Bedingungen für Autonomie auf allen gesellschaftlichen Ebenen erfüllt sein, um dem Spektrum individueller Autonomievorstellungen im Alter gerecht zu werden.
Situation in Sachsen-Anhalt
Das Bundesland Sachsen-Anhalt wird in den kommenden Jahrzehnten im Ländervergleich besonders stark von den Folgen des demografischen Wandels betroffen sein. Bereits im Jahr 2030 werden laut 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose mehr als 33 Prozent der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt über 65 Jahre alt sein. Vor diesem Hintergrund gilt es, technologische und soziale Innovationen zu entwickeln, die die Potenziale einer alternden Gesellschaft aufgreifen und fördern und ältere Bürger*innen darin unterstützen, so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Häuslichkeit zu verleben und ohne Diskriminierung am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Soziale Innovation: Forschungsprojekt "Autonomie im Alter"
Seit 2016 engagieren sich im Forschungsverbund „Autonomie im Alter“ Wissenschaftler*innen verschiedener Fachdisziplinen aus Magdeburg und Halle im Bundesland Sachsen-Anhalt für das Ziel, lebensweltorientierte und anwendungsbezogene Strategien zum gesellschaftlichen Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels zu entwickeln, Wissen und Erkenntnisse weiterzugeben und die Bürger*innen dabei zu unterstützen, das Leben im Alter selbstbestimmt zu gestalten. Zudem wird Nachwuchswissenschaftler*innen die Chance gegeben, sich innerhalb der Teilprojekte im Bereich der Alter(n)sforschung zu qualifizieren und die Entwicklung neuer Lern- und Lehrmodelle in der Ausbildung von spezialisierten Fachkräften wird vorangetrieben.
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