Personal im Wandel
Integration Geflüchteter
Ausländische Fachkräfte nehmen im deutschen Gesundheitssystem eine immer bedeutendere Rolle ein: 8,2 Prozent aller hier tätigen Ärzt*innen sind Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft (2014), 1991 lag dieser Wert noch bei 3,6 Prozent. Ihr Anteil in Gesundheitsberufen liegt mit 14 Prozent deutlich höher (Kurzstudie des Bundesgesundheitsministeriums, 2016). Die öffentlich diskutierte Frage, inwiefern auch Geflüchtete den hiesigen Fachkräftebedarf decken können, hat zu einer Reihe von sozialen Innovationen geführt, die sich für die Integration ausländischer Menschen in das deutsche Gesundheitssystem einsetzen, um das der Migration innewohnende Potenzial nutzbar zu machen.
Situation in Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt droht vor allem bei Haus-, Haut- und Augenärzt*innen ein Ärzt*innenmangel. Regional sind dabei besonders die Altmark, Halberstadt und das Mansfelder Land betroffen. Bis 2025 müssen laut Ärztekammer rund 2.000 Stellen neu besetzt werden. Ausländische Ärzt*innen machen in Krankenhäusern des Landes einen Anteil von 20 bis 25 Prozent aus. Auch bei den niedergelassenen Ärzt*innen ist die Zahl der ausländlichen Ärzt*innen von 400 im Jahr 2004 auf 1.296 im Jahr 2017 gestiegen. Davon stammen die meisten aus Rumänien mit 12,6 Prozent, danach folgen mit 8,4 Prozent Ärzt*innen aus Syrien. 6,6 Prozent der ausländischen Ärzt*innen kommen aus Bulgarien (Ärztekammer Sachsen-Anhalt, 2017).
Soziale Innovation in Sachsen-Anhalt: ZEMIGRA - Beruf Schafft Zukunft
‚Beruf Schafft Zukunft‘ ist eine einjährige Berufsorientierung inklusive berufsvorbereitender Praktika und einem Intensiv-Deutschkurs für junge Migrant*innen. Ziel des durch die EU geförderten WiSo-Partner-Projekts zur Stärkung des sachsen-anhaltischen Arbeitsmarktes ist die gezielte Vorbereitung von Migrant*innen auf eine Ausbildungsaufnahme, vornehmlich im Bereich Gesundheit und Pflege.
Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.