Unternehmensorganisation/Personalentwicklung im Wandel

Work-Life-Balance

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben wird von Arbeitnehmer*innen als immer wichtiger angesehen. Doch besonders, wenn zusätzliche private Verpflichtungen, wie die Pflege von Angehörigen, dazu kommen, wird ein gesundes Gleichgewicht zwischen persönlichem Engagement und den wachsenden Anforderungen der Arbeitswelt nicht nur erstrebenswert, sondern notwendig. Durch das Anbieten von neuen, innovativen Jobmodellen, in denen starre Strukturen aufgehoben und feste Kernarbeitszeiten seltener werden, können Arbeitgeber*innen bei dem Spagat zwischen Familie, Angehörigenpflege und Beruf unterstützt werden. Jedoch können in solchen Konzepten die Grenzen zwischen Arbeitsräumen und Freizeiträumen leicht verwaschen, was unerwünschte Effekte nach sich ziehen kann. Die steigenden Zahlen der durch Stress verursachten Erkrankungen zeigen beispielsweise, dass eine gute Work-Life-Balance für viele Arbeitnehmer*innen gar nicht so leicht umsetzbar ist.

Situation in Sachsen-Anhalt

„Jeder sechste Fehltag psychisch bedingt“, so lautete die Schlagzeile einer Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse (TK) aus dem Jahr 2016. Deutlich wurde bei dieser Analyse und dem TK-Länderreport 2018 zu Erwerbsbiografien, dass in Sachsen-Anhalt die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen deutlich stärker gestiegen ist als im Bundesdurchschnitt. So stiegen die Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 Versicherte in Sachsen-Anhalt von 4,0 (2010) auf 7,9 (2017), bundesweit im gleichen Zeitraum jedoch von 4,1 nur auf 6,4. In den letzten Jahren gewann der Wunsch nach einer besseren Vereinbarkeit zwischen Beruf und Freizeit stetig an Bedeutung. So sprechen 28 Prozent der zwischen 1980 und 1995 Geboren (Generation Y) einer ausgewogenen Work-Life-Balance (World Service Group 2016) die höchste Priorität bei der Karriereplanung zu, während nur 20 Prozent ein beruflicher Aufstieg als besonders wichtig erscheint.

Soziale Innovation: MeCoSa 4.0

Durch die individuelle Förderung, Betreuung und Beratung durch eine*n Mentor*in sollen Frauen Handlungskompetenzen zur aktiven Gestaltung ihrer beruflichen Laufbahn vermittelt werden. Beim Coaching werden auch Workshops zum Thema Work-Life-Balance angeboten, in denen die Teilnehmerinnen eigene Selbstmanagement-Techniken (weiter-)entwickeln, einen gelassenen Umgang mit Stresssituationen erlernen und Achtsamkeit in den beruflichen Alltag integrieren.

Mehr Informationen zum Projekt "MeCoSa 4.0"

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