Versorgung im Wandel

Pflege im Quartier

Im gewohnten Viertel, in bekannter Nachbarschaft auch bei Pflegebedürftigkeit wohnen bleiben können, ist Wunsch fast aller Menschen. Früher war dies durch das Zusammenleben mehrerer Generationen fast selbstverständlich. Mit dem Auflösen dieser familiären Intergenerationalität des Wohnens gewannen kostenintensive, vor allem stationäre Betreuungs- und Pflegeangebote an Bedeutung. Ansätze zur ‚Pflege im Quartier‘ bauen auf die Zusammenarbeit regionaler Akteur*innen aus Kommunalverwaltung, Wohnen, Pflege, Ehrenamt; unter anderem zur Entwicklung lokaler Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes, teilhabeorientiertes Leben im Wohnquartier, unabhängig vom Grad des Hilfebedarfs und der Pflege.

Situation in Sachsen-Anhalt

Laut der Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes (2017) lebten 2015 in Sachsen-Anhalt insgesamt 99.119 pflegebedürftige Menschen, 70.362 von ihnen waren 75 Jahre und älter (71 Prozent). 70.158 Pflegebedürftige (71 Prozent) lebten zu Hause und 44.223 von ihnen (45 Prozent) wurden allein durch Angehörige gepflegt. Diese Zahlen unterstreichen die hohe Bedeutung der Quartiersarbeit im Bereich Pflege und Gesunderhaltung. 2017 gab es nach dem Tätigkeitsbericht der Heimaufsicht in Sachsen-Anhalt 56 ambulant betreute Wohngemeinschaften mit insgesamt 541 Plätzen und 54 betreute Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen mit 455 Plätzen. Gegenüber 2016 ist die Anzahl der Wohngemeinschaften um fünf und die Anzahl der Plätze um 45 gestiegen.

Soziale Innovation in Sachsen-Anhalt: Neues Wohnen

Das Projekt ‚Neues Wohnen‘ des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Halberstadt e. V. ist auf ein selbstbestimmtes Wohnen pflegebedürftiger Menschen ausgerichtet. Diese Hilfs- und Betreuungsangebote enthalten häusliche Pflege durch Pflegedienste, Hausnotrufe, hauswirtschaftliche Versorgung und Freizeitangebote.

Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es hier.

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