Arbeit im Wandel
Aufstieg neuer Berufe und Branchen
nfolge der fortschreitenden Digitalisierung und den Veränderungen von Geschäftsmodellen, Führungsverhalten sowie Produktions- und Arbeitsorganisation wandelt sich auch die Rolle der Arbeitnehmer*innen. Berufe, deren Tätigkeiten leicht von Maschinen ausgeführt werden können, werden nach und nach verschwinden und wiederum neue Berufs- und damit auch neue Ausbildungsformate entstehen. Clickworking ist beispielsweise ein Microjob, der erst durch das Internet möglich geworden ist. Für einen häufig niedrigen Stundenlohn erledigen Menschen wiederkehrende, aber nicht maschinell durchführbare Aufgaben. Ebenfalls neu ist die Gig Economy. Über Onlineplattformen, können Unternehmen nach diesem Prinzip kleine Aufträge kurzfristig an Freiberufler und Selbstständige vergeben. Beim Urban Manufacturing hingegen spielt sich die Produktion inmitten der Stadt ab. Hier rückt Handwerkskunst wieder in den Fokus und Güter werden nah an den Konsument*innen produziert.
Situation in Sachsen-Anhalt
Ergebnisse des IAB Sachsen-Anhalt-Thüringen zeigen, dass 2018 in Sachsen-Anhalt 24,4 Prozent (14,6 Prozent im Jahr 2015) der Beschäftigten in stark substituierbaren Berufen tätig waren. Dennoch bedeutet dies nicht automatisch auch eine rückläufige Beschäftigungsentwicklung. Neue Berufe entstehen häufig als Reaktion auf wachsende technologische Möglichkeiten und Herausforderungen. Bereits 2016 wurden unter BERUFENET neue Berufe, wie beispielsweise der/die Interfacedesigner*in erfasst, den es 2013 noch nicht gab (IAB-Regional 1/2018).
Soziale Innovation: Studiengang Mensch-Technik-Interaktion
Ab dem Wintersemester 2019/2020 wird an der Hochschule Magdeburg-Stendal der Studiengang Mensch-Technik-Interaktion angeboten. Studierende lernen, technische Lösungen zu sozialen und soziokulturellen Problemstellungen zu entwickeln und um- zusetzen. Im Fokus steht Technikentwicklung, die sich an den Alltagsbedarfen verschiedener Lebenswelten orientiert und Expert*innen relevanter Fachdisziplinen, betroffene Menschen sowie Nutzer*innen der Produkte partizipativ einbezieht. Das Ziel des Studiums besteht darin, die Studierenden durch die Verbindung von theoretischen Grundlagen der Psychologie, Technik und Sozialwissenschaften sowie durch interdisziplinäre Praxisprojekte auf diese vielfältigen Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten.
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