Zusammenhalt im regionalen Strukturwandel. Beschleunigte Zeitstrukturen und ihre Bewältigung
Das Projekt „Zusammenhalt im regionalen Strukturwandel. Beschleunigte Zeitstrukturen und ihre Bewältigung“ wird von Oktober 2022 bis Mai 2024 als Innovationsprojekt im Rahmen des Innovationsfonds des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt am Standort Halle durchgeführt.
Das Projekt
Der Strukturwandel in den ost- und westdeutschen Braunkohlerevieren stellt den sozialen Zusammenhalt in den betroffenen Regionen vor enorme Belastungsproben. Erkenntnisleitend für das Innovationsprojekt ist die Frage, wie dieser Umbruch tradierter Arbeits- und Lebensverhältnisse, insbesondere mit Blick auf den geplanten vorgezogenen Kohleausstieg, den betroffenen Menschen selbst in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen in seiner Wirkmächtigkeit bewusst gemacht, von ihnen gemeinschaftlich bearbeitet und zukunftsfest bewältigt werden kann. Das Innovationsprojekt ist standortübergreifend angelegt. Gemeinsam mit dem ZSH in Halle (Prof. Everhard Holtmann) fungieren das SOFI Göttingen (Prof. Berthold Vogel) und die Politikwissenschaft der Universität Leipzig (Prof. Astrid Lorenz) als Kooperationspartner. Außerdem werden dem Projektteam Absolventen der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle und ein Rundfunkjournalist angehören.
Inhaltlicher Fokus und Erfahrungsschatz
Im Rahmen des Projektes werden zum einen die für frühere und heutige Strukturwandelgebiete vorliegenden Erkenntnisse systematisch aufbereitet. Zum zweiten soll der theoretische und empirische Kenntnisstand zu Problemen und Praxen der „Beschleunigung“ von Lebenslagen u.a. durch exploratorische Interviews erhoben und ausgewertet und für die Felderkundungen fruchtbar gemacht werden. Zum dritten sollen die im Rahmen des Kompetenzzentrums Soziale Innovation Sachsen-Anhalt in Braunkohlerevieren Sachsen-Anhalts durchgeführten Lehrformate, d.h. einer Spring School im Jahr 2019 und einer Summer School im Jahr 2021, im Hinblick auf ihre transregionale Übertragbarkeit evaluiert und fortentwickelt werden. Das Erschließen dieser Wissens- und Handlungsressourcen im Zusammenwirken von Wissenschaft und partizipativen sozialen Praxen kollaborativ zu transformieren, ist der innovative methodische Kern des Projekts.
Zeitlicher Ablauf
Evaluation innovativer Bildungs- und Partizipationsformate von Strukturwandelregionen im Mitteldeutschen Revier (2022/2023)
Evaluation und Fortentwicklung der Spring School und Summer School in ihren inhaltlichen und methodischen, interdisziplinären und praxisbezogenen Dimensionen sowie Anregungen und Möglichkeiten ihrer transregionalen Übertragbarkeit.
Analyse der Strukturwandelregionen im west- und mitteldeutschen deutschen Revier (2022/2023)
Felderkundung für die avisierten Untersuchungsregionen Lausitz, Rheinisches Revier und Saarland sowie den Vergleich zwischen den betroffenen Kohlerevieren West- und Mitteldeutschlands.
Einbindung von Parxispartner*innen (2022/2023)
Identifikation von und Kontaktanbahnung mit Praxispartnern sowie ihre Einbindung als kritische Begleiter in den Fortgang unserer Felderkundungen.
Erstellung des transferfähigen Konzepts (2023/2024)
Bündelung der erzielen Kenntnisse und entwickelten weiterführenden Ideen in einer Konzeption, unter Berücksichtigung der Schwerpunkte: individuelle Anpassungsstrategien, Übertragung von Erfahrungswissen, soziale Teilhabe und soziales Lernen sowie sozialer Zusammenhalt.
FGZ live - Abschlussveranstaltung "Zusammenhalt im regionalen Strukturwandel"
Kontakt
E-Mail: mandy.stobbe@zsh.uni-halle.de
Tel: 0345 96396-12
Der Standort Halle ist Teil des Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ). Das FGZ analysiert gesellschaftliche Herausforderungen der Gegenwart wie die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.